„Spotlight“ präsentierte „Crystalline“ von Sofia Hagen
Der Verein Lichtstadt präsentierte vom 9. bis zum 12. Oktober 2024 bereits zum dritten Mal das kleine Zweitformat „Spotlight“. Gezeigt wurde die eigens für Feldkirch gestaltete Lichtkunstinstallation „Crystalline“ der Künstlerin Sofia Hagen vor der Alten Dogana in der Neustadt.
Ein Salzkristall ragt in den Himmel, umgeben von mehreren kleinen Kristallen. Die 3D-gedruckten Leuchtobjekte, ausgestattet mit eigens dafür kreierten Licht- und Soundcollagen, fügen sich in den Raum und stehen im Dialog mit der umgebenden Architektur. Es entsteht eine faszinierende Komposition aus Material, Oberfläche und Licht mit beeindruckender Strahlkraft.
„Crystalline“
Das Werk „Crystalline“ von Sofia Hagen wird erstmals beim diesjährigen „Spotlight“ gezeigt. Mehrere 3D-gedruckte Elemente aus recyceltem Kunststoff fügen sich zu einer Lichtkunstinstallation zusammen. Ein großer Salzkristall mit einer Höhe von 2,7 Metern ragt empor, um ihn herum scheinen sich kleinere Kristalle auszubreiten. Die skulpturale Lichtinstallation ist ausgestattet mit einer Soundkulisse von Loulou van Ravensteijn.
Innovative Technologie
Der Produzent MDT A/S Flexible Products in Dänemark fertigte den großen Kristall in einem durchgängigen 3D-Druck über 68 Stunden an. Mit einer Höhe von knapp 3 Metern war es das größtmögliche monolithische Objekt, das in diesem Druckverfahren erzeugt werden konnte.
Das Material rPETG entspricht recyceltem Polyethylenterephthalat, das mit Glykol modifiziert wurde. Das transluzente Filament wurde aus Einwegbehältern aus dem Medizinbereich gewonnen und kann lediglich für die Produktion von 3D-Drucken wiederverwendet werden. Wie bei der Kristallbildung in der Natur, spielen Temperatur und Feuchtigkeit eine Rolle beim Produzieren des Filaments und beeinflussen, wie sich das Material beim Drucken verhält und wirken sich auf die Transluzenz des Endergebnisses aus.
Sofia Hagen
Die gebürtige Vorarlbergerin Sofia Hagen (*1982) lebt und arbeitet in London. Sie studierte Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Zaha Hadid. Seit 2020 ist sie freischaffend als Künstlerin, Designerin und Architektin tätig. Sie bewegt sich mit ihrem Studio an der Schnittstelle von Kunst, Design und Technologie, um 3D-gedruckte skulpturale Objekte und Installationen zu schaffen. Durch die Kombination von recycelten Materialien mit traditionellem Handwerk und innovativer Technologie entwickelt Sofia Hagen Elemente, Installationen und Platzgestaltungsprojekte, die die Grenzen des Ingenieurwesens erweitern und gleichzeitig eine nachhaltige Weiterverwendung ermöglichen.
Statement der Künstlerin
„‘Crystalline‘ ist ein fantastisches Projekt, bei dem die Grenzen modernster Technologie, Nachhaltigkeit und multisensorischer Lichtkunst erkundet wurden. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts beruht unter anderem auf engagierter Teamarbeit: von meinen fortschrittlichen 3D-Druck-Partnern und Softwareingenieuren, die ihre Roboter an ihre Grenzen stoßen ließen, bis hin zu den Statikern, Installations- und Lichtingenieuren, die halfen, diese innovativen Methoden in ein beeindruckendes Kunstwerk zu verwandeln. Durch die Formen und das transluzent kristalline Material spielen die einzelnen Elemente sowohl bei Tag als auch bei Nacht mit dem Licht und erzeugen eine dynamische Erlebniswelt. Die Lichtkunstinstallation wird durch eine eigens komponierte, poetische Klanglandschaft zu einem immersiven Erlebnis, das perfekt in den Kontext der mittelalterlichen Altstadt von Feldkirch passt.“
Konzept, Idee, Realisation: Sofia Hagen, Österreich / Großbritannien
Soundproduktion: Loulou van Ravensteijn, Niederlande / Großbritannien
Produktion 3D-Druck: MDT, Dänemark
Material: Reflow, Niederlande
Statik: Define Engineers, Großbritannien
Licht: Zumtobel, Österreich
Administration: Lisa Hinderdael, Großbritannien