Mit feinen Linien, scharfen Kanten und spitzen Ecken gezeichnet, schmückt und beleuchtet das von der Decke hängende Lichtobjekt »Circumpolar Lantern« das Foyer des Feldkircher Montforthauses nicht nur, es verändert auch die Wahrnehmung des Raums.
Das wechselnde Lichtspiel im großen Atrium mit der umlaufenden Treppe und den hellen Rundungen trifft auf die geradlinigen Schatten der asymmetrischen Konstruktion und erzeugt so eine Neuerfahrung des Ortes. Bei Tag werden Art und Intensität der Sichtbarkeit des Atriums durch den natürlichen äußeren Lichteinfall bestimmt, bei Nacht erzeugt das Lichtobjekt eine neue, spannende Atmosphäre. Dabei folgt die Anordnung der stählernen Linien von »Circumpolar Lantern« einer besonderen Logik: Sie entsteht aus einem Cluster von Zellen, die sich analog einem Voronoi-Diagramm verhalten. Der erzeugte Raum, etwa ein Würfel, wird auf Grundlage definierter Punkte, sogenannter Zentren, in Regionen eingeteilt. Durch die Verbindung mehrerer Punkte, die zu verschiedenen Zentren den gleichen Abstand einnehmen, entsteht einem Spinnennetz gleich eine Art Grafik, welche der Künstler als Stahlkonstruktion materialisiert.
Die konstruktiven Elemente scheinen um die eigene Mitte zu kreisen und lassen das Spiel von Licht und Schatten in immer neuen Ansichten erscheinen. Der Titel der Arbeit, »Circumpolar Lantern«, bezieht sich auf die astronomische Bezeichnung jener Sterne, die aufgrund ihrer Nähe zum Himmelspol nie unter den Horizont fallen.